Die elektronische Patientenakte (ePA) 3.0 – Mai  2025

Stand 5-2025

Ausführliche Informationen finden Sie hier:

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Hier folgt eine ausführliche, aktuelle und einfach erklärte Übersicht zur elektronischen Patientenakte (ePA) 3.0 – Stand Mai 2025. Ziel ist, auch Menschen ohne Vorkenntnisse Schritt für Schritt zu erklären, was die ePA ist, wie sie funktioniert, welche Vorteile und welche Probleme sie hat. Besonderes Augenmerk liegt auf Datenschutz und Sicherheit, mit Berücksichtigung der neuesten Kritik von Experten, Verbraucherschützern und IT-Sicherheitsorganisationen wie dem Chaos Computer Club.


Was ist die elektronische Patientenakte (ePA) 3.0?

Die elektronische Patientenakte (ePA) ist ein digitales Sammelheft für Ihre Gesundheitsdaten. Sie wird von Ihrer Krankenkasse bereitgestellt. Ab dem 29. April 2025 bekommt jede gesetzlich versicherte Person in Deutschland automatisch eine ePA – es sei denn, sie sagt ausdrücklich „Nein“ dazu (das nennt man Opt-Out)123.

In die ePA können zum Beispiel gespeichert werden:

  • Arztbriefe (Berichte nach Untersuchungen)

  • Laborbefunde (zum Beispiel Blutwerte)

  • Medikationspläne (welche Medikamente Sie nehmen)

  • Impfnachweise

  • Weitere wichtige Gesundheitsdaten

Sie als Patient entscheiden, welche Dokumente in die ePA kommen und wer sie sehen darf23.


Wie funktioniert die ePA?

1. Einrichtung:
Ihre Krankenkasse richtet die ePA für Sie ein. Sie können die ePA mit einer App auf Ihrem Smartphone oder Computer ansehen und verwalten. Wer kein Smartphone oder Computer hat, kann sich an die Krankenkasse wenden und dort Hilfe bekommen3.

2. Befüllen:
Ärzte, Krankenhäuser und Apotheken können mit Ihrer Erlaubnis medizinische Dokumente in die ePA einstellen. Ab Oktober 2025 sind sie sogar verpflichtet, wichtige Daten wie Medikationspläne einzutragen23.

3. Zugriff:
Sie bestimmen, welche Ärzte, Therapeuten oder Apotheken auf Ihre Daten zugreifen dürfen. Das können Sie in der App einstellen oder sich bei Ihrer Krankenkasse beraten lassen3.

4. Widerspruch:
Wenn Sie keine ePA wollen, können Sie jederzeit widersprechen. Dann wird keine elektronische Akte für Sie angelegt123.


Was bringt die ePA?

Vorteile für Patienten:

  • Alle wichtigen Gesundheitsdaten sind an einem Ort und immer verfügbar, auch im Notfall.

  • Sie müssen keine Papierdokumente mehr sammeln oder von Arzt zu Arzt tragen.

  • Doppeluntersuchungen werden vermieden, weil Ärzte sehen, was schon gemacht wurde.

  • Sie haben mehr Kontrolle über Ihre Daten und können selbst entscheiden, wer was sieht.

Vorteile für Ärzte und Krankenhäuser:

  • Besserer Überblick über die Krankengeschichte der Patienten.

  • Schnellere und gezieltere Behandlung.

  • Weniger Bürokratie, weil vieles digital läuft.


Welche Probleme und Risiken gibt es?

1. Datenschutz und Sicherheit

Große Bedenken von Experten:

  • Die ePA speichert sehr persönliche Gesundheitsdaten zentral. Das macht sie zu einem attraktiven Ziel für Hacker4567.

  • IT-Sicherheitsforscher und der Chaos Computer Club (CCC) haben mehrfach Schwachstellen nachgewiesen. Sie konnten zeigen, wie Unbefugte auf Patientendaten zugreifen könnten – zum Beispiel ohne die Gesundheitskarte des Patienten zu besitzen4567.

  • Es gab Fälle, in denen man Gesundheitskarten auf fremde Namen bestellen und so Zugang zu fremden Akten bekommen konnte4.

  • Die Sicherheitslücken betrafen sowohl die Praxissoftware als auch die Server, auf denen die Daten gespeichert sind4567.

Kritikpunkte im Detail:

  • Zentrale Speicherung: Wenn ein System so viele Daten an einem Ort sammelt, kann ein einziger Fehler oder Angriff viele Menschen betreffen46.

  • Unklare Zugriffsrechte: Nicht immer ist klar, wer alles Zugriff auf die Daten hat. Kritiker befürchten, dass auch Mitarbeitende von Apotheken oder Versicherungen mehr sehen könnten als nötig6.

  • Fehlende Verschlüsselung: Die Sicherheit der Daten hängt stark davon ab, wie gut sie verschlüsselt sind. Der CCC kritisiert, dass die Verschlüsselung nicht konsequent umgesetzt ist und der Patient nicht die volle Kontrolle über die Schlüssel hat6.

  • Technische Fehler: Es gab Berichte, dass man auch ohne Gesundheitskarte Zugriff auf Akten bekommen konnte, weil die Sicherheitsfunktionen nicht richtig genutzt wurden567.

  • Vertrauensverlust: Viele Menschen haben Angst, dass ihre Daten in falsche Hände geraten könnten, zum Beispiel durch Hackerangriffe oder Fehler in der Software4567.

Reaktionen der Betreiber:
Die gematik (die Betreiberorganisation der ePA) und das Bundesministerium für Gesundheit haben erklärt, dass sie die Sicherheitslücken ernst nehmen und laufend daran arbeiten, sie zu schließen. Die bundesweite Einführung wurde mehrfach verschoben, um die Sicherheit zu verbessern357.


2. Bedienung und Alltagstauglichkeit

  • Viele ältere oder technisch unerfahrene Menschen wissen nicht, wie sie die ePA nutzen oder ihre Rechte wahrnehmen können6.

  • Es gibt noch keine Möglichkeit, einzelnen Ärzten nur bestimmte Dokumente freizugeben. Wer Zugriff bekommt, sieht meist alle Daten6.

  • Die Daten liegen oft als PDF vor, es gibt keine Volltextsuche. Das macht die Nutzung umständlich6.

  • Bildgebende Verfahren (z. B. Röntgenbilder) können bisher nicht in die ePA geladen werden6.


3. Rechtliche und ethische Fragen

  • Es ist nicht immer klar, wer haftet, wenn Daten verloren gehen oder missbraucht werden6.

  • Es gibt Bedenken, dass die ärztliche Schweigepflicht ausgehöhlt werden könnte, wenn zu viele Menschen Zugriff auf die Akte haben6.

  • Kritiker warnen, dass internationale Konzerne in Zukunft Zugriff auf die Daten bekommen könnten, zum Beispiel für kommerzielle Zwecke6.


4. Forschung und Nutzung der Daten

  • Die Regierung erhofft sich von der ePA auch Vorteile für die medizinische Forschung. Kritiker sagen aber, dass viele wichtige Gesundheitsdaten bereits an anderer Stelle gesammelt werden und der Mehrwert der ePA für die Forschung begrenzt ist6.

  • Es gibt Sorgen, dass die Daten später für andere Zwecke genutzt werden könnten, zum Beispiel von Krankenkassen oder Firmen6.


Was sagen Verbraucherschützer und IT-Experten?

  • Verbraucherzentrale: Die Verbraucherzentralen fordern, dass Patienten besser über die ePA informiert werden und dass der Widerspruch einfach und barrierefrei möglich ist. Sie warnen vor Missbrauch der Daten durch Dritte.

  • Chaos Computer Club (CCC): Der CCC fordert, dass Patienten die volle Kontrolle über ihre Daten und die Verschlüsselung haben. Er sieht die aktuelle Sicherheit als unzureichend an und warnt vor zentralen Angriffspunkten56.

  • Bundesdatenschutzbeauftragter: Auch der Datenschutzbeauftragte kritisiert, dass die Kontrolle über die Daten nicht ausreichend ist und dass Menschen ohne digitale Geräte benachteiligt werden6.


Fazit: Was sollten Sie tun?

  • Informieren Sie sich: Fragen Sie Ihre Krankenkasse, was in Ihrer ePA gespeichert wird und wie Sie die Kontrolle behalten.

  • Entscheiden Sie selbst: Sie können die ePA nutzen, müssen es aber nicht. Wenn Sie Bedenken haben, können Sie widersprechen.

  • Achten Sie auf Sicherheit: Nutzen Sie sichere Passwörter und geben Sie Ihre Zugangsdaten nicht weiter.

  • Bleiben Sie kritisch: Die ePA kann Vorteile bringen, ist aber noch nicht perfekt. Es gibt weiterhin Risiken beim Datenschutz und der Sicherheit.


Quellen (Auswahl)

  • 1 gematik Fachportal: Elektronische Patientenakte für alle

  • 2 Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg: ePA für alle ab 2025

  • 3 Bundesministerium für Gesundheit: ePA für alle startet morgen

  • 4 Externer Datenschutzbeauftragter Dresden: Sicherheitsmängel in der elektronischen Patientenakte 3.0

  • 5 Kassenärztliche Bundesvereinigung: Schwachstellen bei der ePA – Hinweise zur Datensicherheit

  • 6 Wikipedia: Elektronische Patientenakte (Deutschland)

  • 7 Die Zeit: Hacker legen Sicherheitslücken bei elektronischer Patientenakte offen


Wichtig: Die ePA ist ein großer Schritt in Richtung digitale Medizin. Sie kann helfen, die Versorgung zu verbessern, aber sie ist kein Selbstläufer. Besonders beim Thema Datenschutz und Sicherheit gibt es noch viele offene Fragen. Bleiben Sie informiert und fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstehen!

Citations:

  1. https://fachportal.gematik.de/anwendungen/elektronische-patientenakte-fuer-alle
  2. https://www.kvbawue.de/praxis/unternehmen-praxis/it-online-dienste/telematikinfrastruktur-ti-e-health/epa-fuer-alle-ab-2025
  3. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/pressemitteilungen/epa-fuer-alle-startet-morgen-pm-28-04-2025.html
  4. https://externer-datenschutzbeauftragter-dresden.de/datenschutz/sicherheitsmaengel-in-der-elektronischen-patientenakte-3-0/
  5. https://www.kbv.de/html/1150_73620.php
  6. https://de.wikipedia.org/wiki/Elektronische_Patientenakte_(Deutschland)
  7. https://www.zeit.de/politik/2025-04/patientenakte-epa-sicherheitsluecke-bericht
  8. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/digitalisierung/elektronische-patientenakte/epa-fuer-alle.html
  9. https://www.kvsachsen.de/fuer-praxen/it-in-der-praxis/anwendungen-in-der-telematikinfrastruktur/elektronische-patientenakte-epa-30-epa-fuer-alle
  10. https://gesellschaft-datenschutz.de/elektronische-patientenakte-datenschutz/
  11. https://www.kvbawue.de/praxis/unternehmen-praxis/it-online-dienste/telematikinfrastruktur-ti-e-health/elektronische-patientenakte-epa
  12. https://www.praxiscomputer.de/epa/
  13. https://www.kbv.de/html/69298.php
  14. https://www.kbv.de/media/sp/PraxisInfoSpezial_ePA.pdf
  15. https://www.kzv-berlin.de/fuer-praxen/telematikinfrastruktur/anwendungen/elektronische-patientenakte
  16. https://www.bdp-verband.de/lp/den-bdp-mitgestalten/detailansicht/die-epa-fuer-alle-kommt-doch-es-gibt-klare-schwachstellen-was-man-jetzt-wissen-muss-der-bdp-service-mit-allen-wichtigen-informationen-rund-um-die-elektronische-patientenakte-epa
  17. https://www.datenschutz.org/elektronische-patientenakte/
  18. https://www.cgm.com/deu_de/loesungen/praxissoftware/epa-fuer-alle.html
  19. https://netzpolitik.org/2025/elektronische-patientenakte-keine-verantwortung-nirgends/